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Mieten in Frankreich - Garantie loyers impayés & Cie

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Mieten in Frankreich - reine Glücksache?

Neuankömmlinge, die auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus zum Mieten sind, wundern sich oft, warum sie von Maklern direkt abgelehnt und erst gar nicht zu einem Besichtigungstermin eingeladen werden. Und das selbst dann, wenn sie ein gutes Einkommen haben oder über ausreichendes Vermögen verfügen.

 

Häufig liegt dies daran, dass sich immer mehr Vermieter gegen das Risiko unbezahlter Mieten absichern wollen.

 

Dazu haben sie mehrere Möglichkeiten:

  • der Vermieter schließt eine Mietausfallversicherung ab (garantie loyers impayés - GLI) 
  • der Mieter findet einen Garanten
  • der Mieter profitiert von Visale.

Zu beachten: die Möglichkeiten schließen sich im allgemeinen gegenseitig aus: ein Vermieter, der eine Versicherung abgeschlossen hat, kann also nicht mehr vom Mieter verlangen, einen Garanten zu stellen.

 

Garantie loyers impayés - GLI

 

Diese Versicherungen übernehmen unbezahlte Mieten und in manchen Fällen auch Folgekosten, z. B. bei Räumungsklagen. Um ihr eigenes Risiko zu minimieren, haben sie ganz genaue Vorstellungen, wie ein idealer Mieter auszusehen hat:

  • er hat einen französischen unbefristeten Arbeitsvertrag (CDI) und die Probezeit bereits überstanden
  • sein Nettoeinkommen beträgt mindestens 3-mal die Höhe der Miete inklusive Nebenkosten.

Ein befristeter französischer Arbeitsvertrag (CDD) wird manchmal akzeptiert, wenn er noch mindestens 8 Monate Laufzeit hat. Auch eine Rente oder Pension reicht im allgemeinen aus, um einen Mietvertrag abzuschließen.

 

Garant

 

Der Mieter kann einen Garanten stellen. Dieser unterzeichnet eine sogenannte Caution solidaire (nicht zu verwechseln mit der Kaution, die im Französischen dépôt de garantie heißt). Er erklärt sich damit bereit, die Mietzahlungen zu übernehmen, sollte der eigentliche Mieter in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Ein Garant muss - bien sûr - selber ebenfalls einen CDI nachweisen können und über ein entsprechendes Einkommen verfügen. 

 

Auch eine Bank kann als Garant dienen, sie übernimmt dann eine Caution bancaire. Die Konditionen variieren, gewöhnlich verlangt die Bank, dass der Mieter die Miete für mindestens ein Jahr auf ein blockiertes Konto einzahlt. Hinzu kommen Gebühren, man sollte mit etwa 2 % der Jahresmiete rechnen.

 

Visale

 

Unter bestimmten Umständen kann ein Mieter ein sogenanntes Visa pour le logement et l'emploi der Action Logement  (Visale) in Anspruch nehmen. Hier übernimmt Action Logement die Rolle des Garanten. Auch Menschen, die die üblichen Kriterien nicht erfüllen, können so einen Mietvertrag abzuschließen - ohne Kosten für den Mieter und ohne Risiko für den Vermieter.

 

Die wichtigsten Bedingungen:

  • Alter 18 - 30 Jahre: unabhängig von der beruflichen Situation
  • Alter > 30 Jahre: Angestellter im privaten oder landwirtschaftlichen Sektor, bis zu 6 Monate nach Beginn des Arbeitsvertrags oder einer Versetzung
  • die Miete darf höchsten 1300 € (1500 € Ile de France) betragen.

Soweit die Theorie

 

In der Praxis beziehen sich alle diese Regelungen natürlich auf den durchschnittlichen französischen Mieter. Für Neuankömmlinge aus dem Ausland ist es oft schwer, die Bedingungen zu erfüllen. Dann bleibt nur, weiterzusuchen bis man einen Vermieter findet, der bereit ist, sich auf dieses "Abenteuer" einzulassen.

 

Stand: 31.10.2023

Weitere Informationen unter: Garantie loyers impayés und  Visale


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