Auch in Frankreich bereitet man sich auf den Winter vor. Da das Land seinen Energiebedarf zu einem großen Teil mit Strom deckt und fast die Hälfte aller Atomkraftwerke zur Zeit abgeschaltet sind, besteht die Gefahr, dass es zu Stromausfällen kommt. Dies ist besonders dann zu befürchten, wenn der Winter kalt wird und weniger Strom aus den Nachbarländern importiert werden kann, die ihren Strom z. T. aus Gas erzeugen wie z. B. Deutschland.
Um unkontrollierte Blackouts zu vermeiden, ist geplant, bei Überlastung Teile des Netzes zeitweise kontrolliert abzuschalten.
Ein erster wichtiger Schritt ist die Information der Verbraucher. Seit Oktober kann sich jeder über den aktuellen Stromverbrauch im Land auf der Seite www.monecowatt.fr informieren, auch eine App ist verfügbar. Jeweils 4 Tage im Voraus gibt es hier eine Vorhersage in drei
Stufen:
- grün: kein Alarm, kein erhöhter Stromverbrauch
- orange: die Situation ist angespannt, der Verbrauch zu hoch, die Verbraucher sind aufgefordert, Strom zu sparen
- rot: die Situation ist sehr angespannt, mit Stromabschaltungen ist zu rechnen, wenn der Verbrauch nicht gesenkt werden kann.
Sollten regionale Stromabschaltungen notwendig werden, gelten folgende Regeln:
- Abschaltungen sind möglich zu den Spitzenzeiten: jeweils von 8 h bis 13 h und von 18 h bis 20 h
- maximal 2 h pro Tag pro Haushalt
- die Präfektur legt fest, welche Einrichtungen von den Abschaltungen ausgenommen sind, z. B. Krankenhäuser und andere wichtige Versorger
- Achtung: Schulen, Metro, Ampeln und Telefone sind von den Abschaltungen betroffen
- zweistellige Notrufnummern (15, 17, 18) funktionieren u. U. nicht mehr, im Notfall die 112 anrufen!
- wer aus gesundheitlichen Gründen auf Strom angewiesen ist, z. B. wegen eines Beatmungsgerät, sollte sich vergewissern, dass er auf der Liste der Agence regionale de Santé steht. Die Präfektur trifft für diese Personen besondere Vorkehrungen.
Die Seite bietet auch die Möglichkeit, sich per SMS über Stromausfälle informieren zu lassen.
Was kann jeder Einzelne tun, wenn die Situation angespannt ist und die Warnstufe auf orange oder gar rot steht?
- Heizung herunterschalten
- Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine außerhalb der Spitzenzeiten nutzen
- beim Kochen Strom sparen, außerhalb der Spitzenzeiten kochen
- Licht ausschalten
- E-Autos außerhalb der Spitzenzeiten laden.