Regine Rompa hat geschafft, wovon viele nur träumen: sie hat ihr altes Stadt-Leben in Berlin hinter sich gelassen und einen Neuanfang in Frankreich gewagt. Zusammen mit ihrem Freund Anton, den Hunden Twix und Argon und zahlreichen Hühnern lebt sie nun in einem alten Bauernhaus in Kerjégus in der Bretagne.
Ich war erst skeptisch: zwei Stadtbewohner, ohne Erfahrung in der Landwirtschaft, dazu mit nur geringen Französischkenntnissen, versuchen sich als Selbstversorger in Frankreich. Kann das gutgehen?
Offensichtlich ja. Von den Höhen und Tiefen der ersten beiden Jahre berichtet Regine in ihrem Buch "Unser Hof in der Bretagne - Neuanfang zwischen Beeten, Bienen und Bretonen".
Regine bezeichnet ihren Lebensstil als "ökologisch-digitale Bohème". Um ein sinnvolleres Leben im Einklang mit der Natur führen zu können, nutzt sie bewusst die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet. Als freiberufliche Lektorin und Autorin kann sie überall arbeiten, wo es schnelles Internet gibt. So ist für ein Grundeinkommen gesorgt, denn auch Selbstversorger brauchen manchmal Geld.
Schließlich kann man nicht alles, was man fürs tägliche Leben braucht, im eigenen Garten anbauen. Und der Weg zur ersten komplett selbst erzeugten Mahlzeit ist lang. Regine und Anton testen verschiedene Methoden der Permakultur, nehmen vor dem Schlachter gerettete Hühner bei sich auf und richten schließlich sogar ein Wildtierschutzgebiet auf ihrem Gelände ein.
Natürlich kommt auch Frankreich nicht zu kurz! Die fremde Sprache, der Kampf mit den Behörden und viele französische Eigenheiten sorgen immer wieder für Abwechslung und Aufregung - das geht wohl jedem Auswanderer so. Zum Glück lernen die beiden bald ihre Nachbarinnen kennen, zwei alte Damen. Wie sich herausstellt, sind die beiden die einzigen anderen dauerhaften Bewohner Kerjégus und bestens geeignet, Regine und Anton in die Feinheiten der bretonischen Kultur einzuführen.
Eine unterhaltsame und lehrreiche Lektüre für den Urlaub, nicht nur in Frankreich!
Regine Rompa: "Unser Hof in der Bretagne", Rowohlt Verlag 2019
Weitere Informationen unter www.regine-rompa.de oder auf Facebook
Außerdem hat Regine auch auf meinem Blog schon über ihre Erfahrungen berichtet.