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Le Poisson d'Avril - Der Aprilscherz

Kultur Frankreich Aprilscherz
Poisson d'Avril

Und – heute schon jemanden in den April geschickt?

 

Diese Sitte gibt es auch in Frankreich. Allerdings ist es hierzulande üblich, dem Opfer einen Fisch an den Rücken zu heften.

 

Echte Fische sollen auch schon verwendet worden sein - was wohl auf ein eher angespanntes Verhältnis zwischen den beiden Parteien schließen lässt.

 

Aber normalerweise reicht ein Papier-Fisch aus. Eine erfreulich einfache Lösung! Vor allem für Menschen wie mich, denen nicht jedes Jahr neue tolle Aprilscherze einfallen. „Sieh mal, da ist ja ein Elefant im Garten!“ hat bei uns ein einziges Mal funktioniert, um das Jahr 2004 herum.

 

Die Herkunft des französischen Brauchs liegt mehr oder weniger im Dunklen, was Raum lässt für Spekulationen, interessante Geschichten und eigene Ideen.

 

Noch im 15. Jahrhundert war ein Poisson d'Avril  ein Dienstbote, der einen Liebesbrief seines Herrn überbrachte. Erst ab dem 17. Jahrhundert verwendete man den Begriff auch in der heutigen Bedeutung Jemanden auf einen vergeblichen Botengang schicken oder Hereinlegen.

 

Aber warum überhaupt diese Kombination aus Fisch und April? Dazu gibt es viele Theorien: 

  • eine Verwechslung von passion und poisson -  der 1. April fällt ja meistens in die Passions- oder Osterzeit
  • am 1. April begann oder endete in vielen Regionen die Saison, in der Fischfang erlaubt war
  • eine Verbindung zum Sternzeichen Fische.

Oder stand am Anfang doch der Herzog von Lothringen, den Louis XII in der Zitadelle von Nancy gefangen hielt. Ihm gelang genau am 1. April die Flucht. Und zwar durch einen beherzten Sprung aus seiner Zelle in die Meuse -  beim Davonschwimmen erinnerte er wegen seiner gefesselten Beine die Zuschauer an einen Fisch.

 

Mein Lieblings-Aprilscherz: Google indoors (bitte selber auf Youtube suchen) aus dem Jahr 2011. Unbedingt sehenswert!